Hui, die Löcher gibt es also doch noch.
Fühle mich grade so unglaublich schlapp, ausgelaugt, fertig mit den Nerven - mit meiner Kraft vollkommen am Ende. Und das nur, weil ich anscheinend zu unfähig bin, um meine Gefühle in Worte zu fassen.
Der einzige Mensch, für den ich derzeitig romantische Gefühle hege, ist mein Freund. Scheiße man, ich habe das erste Mal vor Glück geweint. Und wenn ich sage, dass ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann, dann meine ich das so.
Nichtsdestotrotz habe ich es scheinbar geschafft, ihm das Gefühl zu vermitteln, ich hätte noch Gefühle für de M - nach all den Monaten der Ignoranz und letztlich des (beinahe vollständigen) Kontaktabbruchs. Und das nur, weil ich in Erinnerung geschwelgt habe und äußerte, dass ich ihn immer noch äußerlich ansprechend finde, weswegen ich ihm nicht nochmal begegnen möchte, weil ich Angst hätte, dass ich ein körperliches Verlangen "nach ihm" verspüre. Aber nur weil ich dieses Verlangen eventuell verspüre, möchte ich diesem ja trotzdem nicht nachgehen! Ich möchte nur die schönen Erinnerungen an das erste, ungezwungene Treffen behalten und keine neuen schaffen, in denen wir vielleicht nicht mehr so gut miteinander auskommen oder uns in irgendeiner Weise verstellen "müssen" - Gott, es gibt wirklich keine Worte für das, was ich eigentlich ausdrücken möchte.
Ja, ich mache mir noch irgendwo unterbewusst Sorgen um ihn, weil er auf jede Nachfrage nur äußerte, dass es ihm nicht gut geht, mir aber nie verriet, wieso nicht. Und ich habe nunmal dieses Helfersyndrom und ja, er war (und ist) mir in gewisser Weise wichtig, weswegen mich das doch immer irgendwo beschäftigen wird.
Genauso mache ich mir aber auch immer noch Gedanken über zwei Freunde, die ich damals zusammenbrachte und wollte wissen, ob sie noch zusammen sind. Genauso denke ich manchmal noch an J. und frage mich, ob er mit seinem jetzigem Leben glücklich ist und was aus dem Mädchen geworden ist, von dem er erzählte. Ich habe zu keiner dieser Personen mehr Kontakt, aber sie waren mir mal wichtig und werden es deswegen gewissermaßen wohl auch immer bleiben. Mein bester Freund erzählte mir nun letztens, dass die beiden noch zusammen sind und dass J. einen Studienplatz erhalten hat. Solche Nachrichten erleichtern mein Herz nunmal und genauso möchte ich halt gerne wissen, dass es de M gut geht.
Deswegen war ich teilweise am überlegen, ob ich einfach hinfahre und mich vergewissere, zumal ich (wie ich heute feststellte) inzwischen auch eine Übernachtungsmöglichkeit ganz in der Nähe hätte, aber ich kann nicht.
Ich kann nicht, weil ich die Erinnerungen an unsere damalige "Liebe" nicht zerstören möchte. Ich kann nicht, weil ich ihn immer noch körperlich so attraktiv finde, dass ich ihm gerne nah wäre (körperliches Verlangen).
Und ich kann nicht, weil ich entweder meinen Freund unglaublich damit verletze, wenn ich diesem Verlangen nachkomme oder mit einer Art "Leere" zurückbleibe, sollte ich ihn treffen und diesem Verlangen nicht nachkommen.
So oder so ist am Ende jemand verletzt, zumal ich nicht mal weiß, ob er mich überhaupt wiedersehen möchte. Aber davon mal abgesehen, möchte ich niemanden verletzen - weder meinen Freund noch mich.
Und deswegen will ich ihn nicht wiedersehen, auch wenn damals die Entfernung der vermutlich einzige Grund war, weswegen wir nicht zusammenkamen.
Ansonsten geht es mir ganz gut. Erkältung haut immer noch rein, aber es ist zeitweise echt besser. Liebe meinen Job in der lokalen Chocolaterie, verdiene mir folglich ein wenig Geld dazu, habe meine erste Vorabiklausur und damit meine letzte Französischklausur gut überstanden und werde langsam besser im Stressmanagement. Trotz emotionalem Zusammenbruch am heutigen Abend, habe ich meine Buchvorstellung ein ganzes Stück weitergebracht und werde gleich noch was für ein Geburtstagsgeschenk raussuchen. Bin nämlich auf den 18. einer Klassenkameradin eingeladen und ja - darauf bin ich schon ein wenig stolz.
Ich werde besser in sozialen Kontakten, besser im Lernen, besser im Stressmanagement und besser, was meine Komzentrationsfähigkeit angeht. Leben wird besser, je näher das Ende meiner (reinen) Schulzeit rückt.
Am Montag wird der unterschriebene Ausbildungsvertrag zurückgeschickt und dann fange ich offiziell am 01.08.2017 in einem Hotel in Hamburg eine Ausbildung als Hotelfachangestellte an :-)
Das einzige, was mich derzeitig wirklich noch quält (außer der angespannten Situation mit meinem Freund gerade), ist die lange Abwesenheit vom Meer. Ich war wirklich viel zu lange nicht mehr da und so langsam bekomme ich richtiges Meerweh. Und ich habe Appetit auf Krabbenbrötchen, am liebsten selber gepult und bei Oma am Tisch...
Werde wohl demnächst mal wieder mit ihr quatschen müssen, wann sie mal n Wochenende frei hat und ich vorbeikommen darf. Muss mal wieder raus hier - Dat Leben steht mir Unterkante Oberlippe, wie man bei uns hier im Norden so schön sagt.
Hoffe, bei euch geht das Leben auch irgendwie weiter (sollte das hier überhaupt noch irgendjemand lesen..)
Eure vv