Ausheulen bei Freunden, meine 2 Felsen in der Brandung, ich sag es ja.
Meine beste Freundin findet das alles sehr komisch und eine andere Freundin meint, dass wir (wohlbemerkt wir, nicht ich!) jetzt eine Lösung finden müssen, mit der sowohl mein passiver Partner als auch ich leben können. Ich will ihn nicht verlieren, aber vielleicht wäre er als Kumpel besser für mich als mein "Freund", aber das geht natürlich nicht, weil wegen beide sind zu verletzt dafür und eh..
Anderes Thema, denn ich bin noch zu keinem Schluss gekommen, wie es weitergehen soll.
Wieso muss man eigentlich immer alles definieren?
Wieso muss ich sagen, "ich bin in einer Beziehung" und nicht: "Wir lieben uns."
Ist es nicht egal, wie man das nennt?
Und laut Gesellschaft liebt man ja auch nur
einen Menschen wirklich.
Man kann nicht in
mehrere Menschen gleichzeitig verliebt sein, das ist
gegen die menschliche Natur.
Eh hallo? Geht's noch?
Es ist ja wohl eher! gegen die menschliche Natur, wenn man sein ganzes Leben mit einem einzigen Menschen verbringt und nie Gefühle für andere hatte!
Außerdem würde das auch gar nicht stimmen.
Liebe ich meine Freunde denn nicht?
Es mag eine andere Art von Liebe sein, ja mein Gott, aber ich liebe sie doch trotzdem?!
Und habe ich nicht auch mit jedem von ihnen eine Beziehung? Keine körperliche, aber sind Freunde nicht irgendwie das Gleiche wie "Partner" nur ohne den körperlichen Part?!
Und wieso muss ich Menschen jetzt schon wieder einteilen?
Freunde oder keine Freunde?
Wieso kann ich nicht sagen, ich liebe den, den, den und den und habe zu allen von ihnen eine Verbindung, ich fühle etwas, ohne es genauer definieren zu müssen/zu wollen?
Ich fühle doch Dinge einfach, ohne mir vorher Gedanken darüber zu machen, ob ich diese Gefühle jetzt in eine Schublade der Gesellschaft stecken kann!
Ich sage doch nicht: Ok das Gefühl darf nicht existent sein, weil ich es nicht benennen kann.
Wieso sollte ich auch alles benennen müssen?
Wieso sollte ich sagen, das ist meine beste Freundin und das sind weniger gute Freunde, aber immernoch dollere Freunde, als die und mit dem verstehe ich mich auch ganz gut, aber nicht so gut wie mit der.
Das ist doch Schwachsinn!
Ach wie ich die Gesellschaft hasse.
Mit ihrem Schubladendenken und ihren seltsamen Moralvorstellungen!
Genauso bei der Sexualität, wieso soll ich meine Sexualität denn definieren?
Wieso muss ich sagen, ob ich homo-, hetero-, bi-, demi-, pan- oder asexuell bin?
Wieso kann man nicht einfach sagen: "Zu dem Menschen fühle ich mich hingezogen und es ist mir vollkommen egal, welches Geschlecht derjeniege hat, weil ich mich in sein Wesen und nicht in seinen Körper verliebt habe!"?
Wieso muss ich denn sagen, ob ich
reich oder arm bin?
jung oder alt?
reif oder unreif?
verständnisvoll oder nicht?
warm- oder kaltherzig?
Wieso kann ich nicht einfach sein, wer ich bin und so akzeptiert werden?
Ich verstehe die Menschen nicht, ich verstehe mich nicht.
Der Versuch, vernünftig mit meinem "Freund" zu reden verläuft nicht wirklich so, wie ich es mir erhofft hatte.
Noch immer habe ich Angst, ihn zu verlieren, doch gleichzeitig wird mir immer klarer, dass wir unterschiedlich sind wie Tag und Nacht, dass wir nicht dieselben Ansprüche und Wünsche zu haben scheinen und dass die Verbundenheit, die ich mal verspürte, nach und nach schwindet.
Dafür baut sich immer mehr Vertrauen zu der handvoll Freunden auf, die ich tatsächlich als Freunde ansehe.
"Ich befinde mich in einem schwarzen, leeren Loch und weiß weder, wie ich hier hergekommen bin, noch, wo der Ausgang ist. Tränen rinnen meine Wangen ohne Grund hinunter und das Verlangen, mich einfach hinzulegen und abzuwarten, was passiert, wird von Tag zu Tag stärker. Aber ich sehe Hände, die sich mir hilfsbereit entgegenstrecken. Ich ergreife sie, sie geben mir Hoffnung und neue Kraft zum Kämpfen. Herausziehen können sie mich nicht. Ich weiß eigentlich, dass ich es alleine schaffen muss, aber ich hoffe doch, dass die Hände es gemeinsam schaffen und ich mich einfach tragen lassen kann. Seine Hand ist jedenfalls nicht dabei."
Das ist wohl die am ehesten zutreffende Beschreibung für meine momentane Gefühlslage. Ich weiß nicht, ob ihr das versteht und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, denn Gefühle sind seeeehr schwierig nachzuvollziehen, aber wenn es jemanden gibt, der mich versteht, dann möge derjeniege sich doch melden und mir einen Tipp geben, wo das Loch herkommt und wie ich es schaffe, den Ausgang zu finden.
Merkzettel:
Suche dir das nächste Mal einen Partner aus, der auch mal dominant sein kann, seine Meinung mit Bestimmtheit vertreten kann und trotzdem Einfühlvermögen besitzt.
Gibt es solche Jungs? Und wenn ja, wieso suche ich mir immer die aus, bei denen dann letztenendes ich die Starke sein muss?
So viele Gedanken im Kopf und doch keiner, den ich zu fassen bekomme. Ich schreibe hier über nichts und wieder nichts, wiederhole mich pausenlos und weiß doch nicht, worauf ich eigentlich hinaus will.
Wieso kann ich nicht einfach glücklich sein? Andere schaffen es doch auch.
Bis bald,
Eure hatallesvergessen